Musik gegen Windmühlen

Eine Biographie

Nur Gutes ist uns widerfahren, denn seht, wir sind noch da.
(nach Henry-Martin Klemt)

Irgendwann in grauer Vorzeit begab es sich, daß sangeswütige junge Menschen zueinanderfanden, mit Gitarre und Schellenring das werktätige Volk zu erheitern. Zu diesem Behufe ward fürderhin kaum ein Instrument verschont. Auch der Verbrauch junger Menschen belief sich auf weit über 100 (in Worten: hundert). Die Heiterkeit des Volkes hielt sich in Grenzen. Es galt, neue Völker zu erheitern. Zeitweilig milde Winde der naiv-optimistischen Phase der 70er Jahre wehten auserwählte Teile der Gruppe durch halb Europa. Eine unerwartete Begegnung führte zu neuen Höhen:
Heinrich Heine ließ es sich nicht nehmen, die Texte fürs erste abendfüllende Programm zu schreiben.

1982 - ein einschneidendes Jahr. Einigen Auserwählten wurde die Luft knapp. Logisch der Fortgang. Neues Konzept, neuer Name: LIEDERHAKEN.

Die in die Jahre gekommenen sangeswütigen jungen Menschen begaben sich unter die Väter-Führung eines aufstrebenden Künstlers, der seine Karriere in Dresden jäh aufgab, um die Kunst nach Karl-Marx-Stadt zu tragen: Von nun an wurden die Programme durch Streng(sch)e Komposition geprägt. Der unaufhaltsame Aufstieg aus dem Untergrund wurde nach einmaliger Teilnahme am Festival des politischen Liedes (1985) urplötzlich gestoppt. Verantwortungsbewußte Funktionäre stellten fest: Diese Gruppe ist für die überregionale Öffentlichkeit nicht geeignet. Mit der Situation im Lande wurden die Programme drastischer. "ReifeZeit" entstand 1988.

Alsbald blieb nichts wie es nie war.

Suchen, verwerfen, umstimmen, erinnern, festhalten, probieren, annähern, wiederfinden. Endlich 1993: "struggle for life", Texte von Jens Gerlach - Grenzgänger zwischen Ost und West, auf der Suche nach Heimat.

1996: Der LIEDERHAKEN ist tot, es lebe QUIJOTE. Wo sind die Windmühlen? Also weiter geht's mit der Suche. Wieder unterwegs...von hier nach dort...und nirgendwo

Heimwärts. Heimwärts? Heimwärts: Die erste CD 1997. Texte vor allem von Klemt. Unermüdlich neue Lieder. Material für zwei weitere Scheiben. Und plötzlich Theodorakis. Über zwei Jahre Arbeit. Materialsuche, Hören, Notenschreiben, und vor allem Nachdichten. Kritisches Hinterfragen, bis die Texte stimmig sind. Und dann den Faden finden, das Zusammenspiel versuchen, den Klang erfühlen.

Das ist Theodorakis? Genau.

Und das ist QUIJOTE.